15.09.24
G Tour - „Strat-Style"
Godin G Tour: Ein Allrounder mit Charakter.
Die kanadische Firma Godin ist seit Jahren bekannt für ihre unkonventionellen Gitarren, die klassische Konzepte herausfordern. Ein Beispiel dafür ist die
außergewöhnliche 11-saitige, bundlose „Glissentar“, die Gitarristen die Möglichkeit bietet, mikrotonale Musik zu spielen. Im Gegensatz dazu ist die G Tour
eine weitaus traditionellere Gitarre, die die akustische Nylon-Saitengitarre mit der kompakten Bauweise einer elektrischen Gitarre vereint.
Konstruktion und Design
Die G Tour folgt dem „Strat-Style“-Design und präsentiert sich mit einem flachen, kammerartig hohlen Korpus aus Silberahorn, der eine ovale Schallöffnung
in der massiven Zederndecke aufweist. Weiße Bindings mit einer schwarzen Linie sowie eine ergonomisch geformte Rückenkante sorgen für ein elegantes
Erscheinungsbild.
Der einteilige, aufgeschraubte Hals aus Hardrock-Ahorn hat ein traditionelles „C“-Profil. Er wird durch ein Griffbrett aus indischem Palisander mit runden
Positionsmarkierungen und 22 mittleren Bünden ergänzt. Der 41,9 mm breite Sattel leitet zu einer Fender-Style-Kopfplatte mit sechs soliden Einzelmechaniken
über, die durch Saitenhalter unterstützt werden.
Am Steg finden sich traditionelle Nylon-Saitenhalter mit einer festen, eingesetzten Stegeinlage. Die Lautstärke- und Tonregler befinden sich am unteren Rand
des Korpus, zusammen mit einer Klinkenbuchse. Das Batteriefach für den Tonabnehmer ist diskret in den Korpus integriert, während Gurtknöpfe an der oberen
Schulter und am Korpusende das Gesamtbild abrunden.
Spielerlebnis
Die G Tour wirkt, in der Sitzhaltung, eher unausgewogen und unbequem am Körper. Der schmale Hals mit Nylon-Saiten kann für viele Spieler gewöhnungsbedürftig sein, und die
Saitenabstände bieten nur wenig Raum für Fingerstyle-Techniken.
Die unverstärkte Lautstärke ist bemerkenswert, während der akustische Klang der flachen Bauweise entsprechend hell und klar bleibt. Angeschlossen an einen
akustischen Verstärker wie den AER Compact 80 Amp, zeigt der EPM Q-Discrete-Tonabnehmer eine beeindruckende Vielseitigkeit. Mit etwas Feintuning am Tonregler
lässt sich die G Tour von weichen, warmen Klängen zu einem harten, durchsetzungsfähigen Attack einstellen.
Effekte wie Reverb oder Echo fügen der Klangpalette eine romantische, traumhafte Dimension hinzu und erweitern die Möglichkeiten dieses Instruments erheblich.
Transport und Zubehör
Die G Tour wird in einer robusten, schwarz bezogenen Gigbag geliefert. Zwei große Fronttaschen und eine
zusätzliche Tasche auf der Rückseite bieten ausreichend Stauraum. Ein klares Plastikkartenfach und verschiedene Tragemöglichkeiten – ein bequemer
Tragegriff und ein Rückenharness – runden das praktische Design ab.
Fazit
Die G Tour ist ein vielseitiges Instrument, das eine Brücke zwischen akustischer und elektrischer Gitarre schlägt. Sie bietet zahlreiche klangliche
Möglichkeiten, wobei der schmale Hals nicht jedem Spieler zusagen dürfte. Mit einem Straßenpreis von etwa 1.500 Pfund ist es wichtig, sich vor dem Kauf
sicher zu sein, dass diese Gitarre den persönlichen Anforderungen entspricht. Für diejenigen, die auf der Suche nach neuen klanglichen Horizonten sind,
könnte sie jedoch genau das Richtige sein.