16.02.25
100 Jahre E-Gitarre
Die Revolution eines Klangs.
Die Geschichte der elektrischen Gitarre ist ein faszinierender Spiegel technischer Innovation und kultureller Umwälzungen. In den 1920er Jahren begann ein
Wettlauf um die Perfektionierung eines Instruments, das den Sound der modernen Musik revolutionieren sollte. Der Texaner George D. Beauchamp setzte auf
die Verstärkung von Stahlsaiten mithilfe elektromagnetischer Tonabnehmer – ein Ansatz, der die Grundlage für die ersten serienmäßig produzierten elektrischen
Gitarren legte. Zusammen mit Adolph Rickenbacker und Paul Barth entwickelte er die sogenannte „Bratpfanne“, eine Lap-Steel-Gitarre mit einem kreisrunden
Aluminiumkorpus.
Die Innovationen dieser frühen Jahre ebneten den Weg für legendäre Marken wie Gibson und Fender. Musiker wie Charlie Christian zeigten mit der Gibson ES-150,
welches kreative Potenzial in der elektrischen Gitarre steckte, während Leo Fender mit der Telecaster und Stratocaster Modelle schuf, die bis heute Maßstäbe
setzen. Der massive Korpus dieser Instrumente löste Probleme wie Rückkopplungen und machte sie robuster und wartungsfreundlicher. Parallel dazu
experimentierten Pioniere wie Les Paul mit dem Konzept des Solidbody-Korpus, was schließlich in der ikonischen Gibson Les Paul mündete.
Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und der Karibik wurden elektrische Gitarren vorangetrieben. Der Jamaikaner Hedley Jones baute in den 1940er Jahren
eigene Modelle, während der deutsche Instrumentenbauer Wenzel Rossmeisl und sein Sohn Roger in Deutschland und später in den USA die Entwicklung prägten.
Mit der Verbreitung der Rockmusik in den 1950er Jahren wurde die elektrische Gitarre zum Symbol einer neuen Ära. Künstler wie die Beatles und Jimi Hendrix
brachten sie in den Mainstream und verliehen ihr ikonischen Status.
Heute ist die elektrische Gitarre mehr als ein Musikinstrument – sie ist ein Symbol für künstlerische Freiheit und technische Meisterleistung, deren Klang
und Form die moderne Musiklandschaft geprägt haben.